Leitgedanken
Anders sehen lernen – über Sinn, Bedeutung und Begegnung in der Psychotherapie
Worum geht‘s?
In der psychotherapeutischen Arbeit mit einem Klienten geht es darum, das jeweils für die Behebung der Störung Bedeutsame zu erkennen, es herauszuarbeiten und unmittelbar greifbar zur Wahrnehmung zu bringen.
Dazu muss man in der Regel anders sehen lernen.
Der Psychotherapeut ist dabei nicht frei, einfach seine eigene Wahrnehmung, Empfindung und Perspektive für bedeutsam zu erklären.
Er muss erkennen, was für den Leidensweg des einzelnen Menschen bedeutsam ist – und dies im therapeutischen Prozess sichtbar und erlebbar machen.
Gemeinsames Erkennen und (Wieder-) Erleben
Denn kaum ein Klient wird allein dadurch gesünder, dass der Therapeut etwas erkannt hat und dies mitteilt.
Er selbst muss erleben und spüren, ob das Erkannte tatsächlich für ihn persönlich eine Bedeutung hat und welche.
Erst ein gemeinsames Erkennen und das Wiedererleben bedeutsamer Dinge unter verändertem Blickwinkel ermöglichen einen heilsamen Verlauf.
Das Herstellen eines gemeinsamen, neuen Blickwinkels, das Fokussieren auf die wesentlichen Dinge und ihre Wiederbelebung – einschliesslich der Identifizierung und Entschärfung innerer Widerstände – ist deshalb nach der Diagnostik die eigentliche psychotherapeutische Arbeit und Kunst.
Anders sehen lernen- eine (nicht nur therapeutische) Haltung
„Anders sehen lernen“ ist eine innere Ausrichtung und Zielsetzung, die meine Arbeit als Arzt, Psychotherapeut, Fotograf und Musiker über viele Jahre geprägt hat.
In der psychotherapeutischen Arbeit sind Klient und Therapeut gleichermaßen gefordert, ihre gewohnten Sichtweisen immer wieder zu hinterfragen, um im gemeinsamen therapeutischen Prozess zu neuen, sinnvollen Einsichten und substanziellen Veränderungen zu gelangen.
